Wie 1933 unsere Demokratie starb – und was wir daraus lernen müssen

Die Ereig­nis­se von 1933 bis 1945 hät­ten spä­tes­tens 1928 bekämpft wer­den müs­sen. Spä­ter war es zu spät. Man darf nicht war­ten, bis der Frei­heits­kampf Lan­des­ver­rat genannt wird. Man darf nicht war­ten, bis aus dem Schnee­ball eine Lawi­ne gewor­den ist. Man muss den rol­len­den Schnee­ball zer­tre­ten. Die Lawi­ne hält kei­ner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begra­ben hat.
Das ist die Leh­re, das ist das Fazit des­sen, was uns 1933 wider­fuhr. Das ist der Schluss, den wir aus unse­ren Erfah­run­gen zie­hen müs­sen, und es ist der Schluss mei­ner Rede. Dro­hen­de Dik­ta­tu­ren las­sen sich nur bekämp­fen, ehe sie die Macht über­nom­men haben.

Erich Käst­ner, Über das Ver­bren­nen von Büchern

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