Weder Putin noch Russland sind Retter des christlichen Abendlandes

Nie habe ich verstanden, wenn jemand meinte, Russland und vor allem deren Nummer eins wären die Rettung des christlichen Abendlandes, welches der dekadente Westen gerade zerstört.

Tatsache ist, dass weder Russland, noch die derzeitigen sogenannten westlichen Demokratien Retter der Menschlichkeit und der Freiheit sind. Tatsächlich zerstört Russland die Zivilisation und die Kultur gleichermaßen wie die meisten westlichen Regierungen.

Russlands Kampf gegen die freie Gesellschaft und die Perfektionierung des Kampfes gegen die freie Gesellschaft im Westen schaffen gleichermaßen diktatorische Verhältnisse.

Russland war immer eine autoritäre und erzieherische Diktatur. Der Übergang vom linken Faschismus zum nationalen, patriotischen Faschismus war fließend, Putin und der Patriarch Kyrill verkörpern diesen Übergang, beide gehörten dem KGB an, beide sind nun tragende Figuren.

Derzeit findet ein Wechsel von Demokratie und Freiheit zu einer autoritären und erzieherischen Diktatur auch in Deutschland statt. Und wieder ist die SPD eine der Hauptverantwortlichen für diesen Prozess.

In Russland verschwinden Andersdenkende in Straflagern. Da in Deutschland solche Maßnahmen, Angesichts der jüngeren Geschichte (noch) nicht erwünscht sind, geht die Verfolgung Andersdenkender unauffälliger und schleichender vonstatten.

Diktatorische Anzeichen der letzten Jahre in den Facetten Coronaideologie, Klimaideologie, Genderideologie und Flüchtingskrise:

  • Verschweigen wichtiger Fakten
  • Verhinderung eines transparenten öffentlichen Diskurses
  • Unverhältnismäßigkeit von Regierungsmaßnahmen
  • Abschaffung von Grundrechten
  • Ausübung von Repression und Zwang
  • Einschüchterung durch Strafandrohung
  • Mangel an unabhängiger Berichterstattung und ausgeglichener Kommentierung
  • Unterdrückung unerwünschter Meinungen
  • Spaltung der Gesellschaft
  • Diffamierung, Ausgrenzung, Absonderung
  • Förderung von Denunziantentum
  • Zunahme von Polizeiwillkür und -gewalt gegenüber Kritikern der Regierungen
  • faktische Impfpflicht
  • Verpflichtung der Privatwirtschaft
    • grundgesetzwidrige Anordnungen durchzusetzen
    • Andersdenkende auszugrenzen, zu diffamieren und zu entlassen

Presse- und Meinungsfreiheit

Mit Beginn des Angriffskrieges wurden in Russland alle kritischen Medien verboten, zuletzt die Novaya Gazeta. Aber auch zuvor hatte es die freie unabhängige Presse in Russland nicht leicht. In Deutschland ist es im wesentlichen inzwischen nicht anders. Hier wird zum Beispiel einer der letzten freien Journalisten, Boris Reitschuster, aufs schärfste und mit den perfidesten Mitteln bekämpft. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die anderen eingesessenen Medienunternehmen sind gleichgeschaltet. Spätestens 2015 mit der Flüchtlingskrise wurde offen sichtbar, dass in Deutschland kritischer Journalismus seitens der sogenannten Mainstream-Medien eingestellt wurde.

Die Ursache liegt unter anderem darin, dass der SPD mit der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft ein großer Teil der Medien gehört. Mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, deren größte Kommanditistin wiederum die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft ist, werden eher weniger regierungskritische Nachrichten und Meinungen in die Redaktionen gespült. Mit dem Rechercheverbund NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung wurde ein „Zitier-Kartell“ und „eine Quersubventionierung für eine [regierungsnahe] Zeitung durch beitragsfinanzierte Sender“ (Zapp) geschaffen, die weltweit, außer Russland, seinesgleichen sucht.

Alle Medien in Russland unterstehen der Kontrolle des Föderalen Dienstes für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation, kurz Roskomnadsor. In Deutschland üben seit neuestem sogenannte Landesmedienanstalten staatliche Zensur effektiver, dafür stiller aus. Stiller auch, weil die staatlicherseits gepamperten Menschenrechtsorganisationen nicht ins Inland schauen.

Ein kaum bekannter Eingriff in die Meinungs- und Pressefreiheit der letzten Monate ist eine Maßnahme der deutschen Landesmedienanstalten: Sie sind halbstaatliche Institutionen, die eigentlich private Radio- und Fernsehsender in Deutschland genehmigen und beaufsichtigen sollen. Was sie dürfen und nicht dürfen, regeln die Politiker über Medienstaatsverträge und Landesmediengesetze. Mehrere Landesmedienanstalten nutzen nun den neuen, im November 2020 in Kraft getretenen Medienstaatsvertrag der Bundesländer, um selbstständig gegen politisch unbequeme Internetseiten vorzugehen. Sie verschicken Mahnschreiben an Internetseitenbetreiber und fordern diese auf, nach bestimmten Regeln und „Sorgfaltspflichten“ zu arbeiten. Wenn die Betreiber das nicht tun, werden Inhalte gelöscht oder ihre Seiten ganz abgeschaltet. Ein fast unglaublicher Akt von Zensur, der so noch nie dagewesen ist.

Boris Reitschuster

Im April 2018 wurde der Messengerdienst Telegram in Russland verboten. Auslöser war die Weigerung des russischen Telegram-Gründers Pawel Durow, dem Geheimdienst Zugang zu den persönlichen Daten der Nutzer zu ermöglichen. Er berief sich dabei auf die russische Verfassung, die das Briefgeheimnis garantiert. Pawel Durow entzog sich dem russischen Staat. Auch die App-Store-Betreiber Google und Apple löschten die App nicht aus den Stores. Somit blamierte sich Russland etwas.

Seit 2017 führen die Regierungen in Deutschland einen offenen Frontalangriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit im Internet mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Der Anwalt Joachim Nikolaus Steinhöfel war Sachverständiger vor dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestages und erklärte den Abgeordneten die Verfassungsfeindlichkeit des Gesetzes, die das grundgesetzwidrige Gesetz auf Geheiß der Regierung trotzdem durchwinkten.

Russland wird an Telegram voraussichtlich weiterhin scheitern, die deutsche Regierung eher nicht. Deutsche Geheimdienste freuen sich bereits jetzt über virtuelle Agenten und werden Telegram wirtschaftlich kaputtmachen, wenn die Zensurwünsche weiterhin nicht befolgt werden. Russland stehen eben keine weltweiten Organisationen und Vereinigungen zur Seite. Auch „vermittelt“ Google nicht für die russische Regierung, aber für die deutsche schon.

Verachtung der Menschen und des eigenen Volkes

Während meiner Kindheit und Militärdienstzeit in der „DDR“ lernte ich „Waffenbrüder“ der Sowjetarmee kennen. Die Verachtung der Offiziere gegenüber den Soldaten war allgegenwärtig. Wir lebten in Weimar und hatten in unmittelbarer Umgebung die 8. Gardearmee mit dem Hauptquartier in Nohra und weiteren Kasernen in der Innenstadt und Weimar Nord. Durch den kaputten Bretterzaun übergaben wir Brot, Wurst und Obst und bekamen manchmal Zigaretten und Wodka. Anfang der 90er arbeitete ich mit Wanda Wahnsiedler, Mitarbeiterin der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, zusammen, die zahlreichen geflohenen Soldaten der Sowjetarmee half. Von Michail Schischkin wurde vor einigen Tagen der Zustand der russischen Armee beschrieben, wie ich die Sowjetarmee kannte.

Die Nomenklatura, die nicht nur aus und seit Putin besteht, zeigt der Welt erneut, wie sie ganze Städte in Schutt und Asche legen kann. Vor Mariupol gab es Grosny (1994 bis 1996) und Aleppo (2015). Absichtlich werden zivile Ziele beschossen und ganze Städte zerstört mit dem Ziel, den Gegner zu demoralisieren.

Auch in dem aktuellen Krieg wird, wie in der Roten Armee und der Sowjetarmee, auf die eigenen Soldaten keine Rücksicht genommen. Im Tschetschenienkrieg mussten die Soldaten in Erdlöchern ausharren, verhungerten fast wegen Nachschubproblemen und baten ausländische Journalisten um Verbandsmaterial. Ukrainische Soldaten zeigten vor einigen Tagen russische Kriegsgefangene, deren Essensrationen 2015 abgelaufen waren. Die russischen Soldaten erzählten, dass sie ahnungslos in die Schlacht geschickt wurden. Ihnen wurde zuvor gesagt, sie seien in einem Manöver.

Ist Deutschland besser? Eher nicht. In Deutschland werden seit Abschaffung der Wehrpflicht Frauen in kämpfende Einheiten gesteckt. Im Bosnienkrieg 1992 bis 1995 wurden mindestens 25.000 Frauen vergewaltigt. Seitdem wird Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt. Frauen der Bundeswehr werden in einem Kriegsgefangenenlager sicher nicht gleichberechtigt mit den Männer vergewaltigt werden.

Berichte über offenbar systematische Vergewaltigungen ukrainischer Frauen und Kinder durch russische Soldaten häufen sich. Experten sehen darin ein Mittel, das Widerstand brechen und zugleich Truppen 'belohnen' soll.

Welt am 6. April 2022

In Deutschland hat sich die Regierung vorgenommen, Frauen abzuschaffen. Eine „Frau“ kann dann jeder sein, der sagt, er fühle sich als eine. Abgeschafft wird bis dahin von allen Akzeptiertes wie:

  • Körperliche Sicherheit in exklusiven Räumen wie Umkleidekabinen
  • Körperliche Sicherheit von Frauen in Frauengefängnissen
  • Fairness im Frauensport, der von gescheiterten Männern derzeit übernommen wird

Nachdem man Frauen in der Abtreibungspolitik, in der Verteidigungspolitik, in der Migrationspolitik opferte, opfert man die Frau nun in der Transpolitik. Die Politik opfert schon sehr lang die Mutter in der Emanzipationspolitik, nun wird sie als Brutkasten für LGBT-Politik geopfert.

Armut und Korruption

In Russland herrschen Armut und Korruption. Unter Putin werden die reichen Russen unaufhaltsam reicher, so wie ihre armen Landsleute immer ärmer werden.

Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Situation in absehbarer Zeit grundlegend ändern wird. Und es geht nicht nur um umfassende außenwirtschaftliche Belange, für die die Behörden das Wohl der eigenen Bevölkerung zu opfern bereit sind. Weit wichtiger ist, dass in ressourcenreichen Autokratien Armut einer der politischen Schlüsselfaktoren ist. Nach Meinung von Politologen macht Wohlstand einen weniger anfällig für Propaganda. Umgekehrt zeigen Meinungsumfragen, dass einer, der Mangel leidet, umso lieber für die herrschende Macht stimmt, die ihm zumindest eine gewisse, wenn auch illusorische Stabilität garantiert. In der Angst, das wenige, was er besitzt, zu verlieren, lässt er sich von dem Prinzip leiten: Hauptsache, es wird nicht schlimmer.

Elena Chizhova aus St. Petersburg am 13. März in der NZZ

Auch in Deutschland werden die Reichen immer reicher. Die Coronadiktatur beschleunigte diesen Prozess. Bereits seit Jahren schließen inhabergeführte Läden in den Innenstädten und zahlreiche Bauern geben ihre Höfe auf, während Großkonzerne wachsen. Das Ende von Läden, Handwerksbetrieben und Höfen passiert laufend, wir haben uns daran gewöhnt. Auch wissen wir, dass die Politik mit ihrer Bürokratie das Sterben von klein- und mittelständischen Unternehmen beschleunigt.

Russland und Deutschland waren stets an vorderster Front mit dabei, was den „Kampf gegen die Pandemie“ betrifft. Diese ist in Russland und in Deutschland aber nicht gefährlicher oder harmloser als anderswo. Es muss davon ausgegangen werden, dass auch die offiziellen Stellen in beiden Ländern nach einigen Wochen oder Monaten genau über die Pandemie und ihre tatsächliche Gefährlichkeit – im Bereich einer stärkeren Grippewelle – Bescheid wussten. Dennoch beteiligten sich Russland und Deutschland am „Rennen“ um einen Impfstoff und forderten die Bevölkerung zur Impfung auf. In Russland gelten 50,6 Prozent der Bevölkerung als „vollständig geimpft“ in Deutschland 58,8 Prozent.

Die Gleichgültigkeit gegenüber Menschenleben der russischen Nomenklatura ist ähnlich der Gleichgültigkeit gegenüber Menschenleben der deutschen Regierung bei der Verteilung eines „Impfstoffes“, der mehr schadet, als dass er nützt.

In beiden Ländern dienten die Maßnahme der Festigung diktatorischer Verhältnisse. In Deutschland zusätzlich den Gewinnen der Pharmaindustrie.

Familienpolitik

In Russland und im Westen ist die Gesellschaft gleichermaßen höchst frauenfeindlich. Während in Russland Alkohol und Gewalt gegen Frauen und Kinder die Ehen zerstören, ist es in westlichen Gesellschaften die sogenannte Gleichberechtigung und Abtreibungspolitik. In der russischen und westlichen Gesellschaft ist es für Männer ein leichtes, ihre Frauen und Kinder im Stich zu lassen und sie in Armut zurückzulassen. Im Westen wird dies gefördert, ebenso in Russland. In beiden Systemen soll die Frau im abhängigen Arbeitsverhältnis stehen und sollen die Kinder in staatlichen Einrichtungen ideologisiert werden.

Die Regierung will mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung eine 'kulturelle Revolution' erreichen. Wir wollen die Lufthoheit über unseren Kinderbetten erobern!

Olaf Scholz in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 3.11.2002, zitiert u.a in Welt am Sonntag

Wenn sich Putin gegen Homo-Propaganda an Schulen und Kindereinrichtungen stellt und Abtreibung erschwert, dann nur, weil Untertanen für die imperiale Ausdehnung fehlen. Im Westen gibt es wenige Ehen und viele Scheidungen, in Russland viele Ehen und viele Scheidungen und erneute Eheschließungen. In den abgelegenen Regionen Russlands gibt es die meisten außerehelichen Kinder. In den russischen Metropolen und im Westen werden die meisten außerehelichen Schwangerschaften abgetrieben. Ein großer Teil der Frauen leidet in russischen Städten und im Westen am Post-Abortion-Syndrom. Ein großer Teil der russischen Erwachsenen hat Kindheitstraumata, hervorgerufen durch Gewalt in den Familien, Militarisierung in den Schulen sowie Armut und Überforderung der alleinerziehenden Mutter. Ein großer Teil der westlichen Erwachsenen hat Kindheitstraumata, hervorgerufen wegen der Abschiebung in die Ganzstagsbetreuung, Materialismus, Abtreibung von Geschwistern, Patchwork-“Familien“ und Frühsexualisierung.

Gasrechnung in Rubel – Great Reset

Kurz nachdem Putin den Angriffskrieg begann, verfassten 17 Oligarchen einen offenen Brief, in dem sie den Angriffskrieg scharf verurteilten und die Beendigung forderten. Putin reagierte sofort und bestellte alle 17 Oligarchen ein und eröffnete ihnen, dass sie sich nicht an die Vereinbarung von 2000 gehalten hätten. Die Strafe der Nummer eins, wie Putin genannt wird, war da längst festgelegt, die Zahlung in Rubel für Öl und Gas. Während Putin deutlich machte, wer Chef im russischen Haus ist, sieht es im Westen anders aus. Im Westen bestimmen die Oligarchen Klaus Schwab, Bill Gates und deren Netzwerke die Politik.

Sowohl die russische Nomenklatura, als auch das World Economic Forum verfolgen das gleiche Ziel: die Versklavung des Menschen.

Eine Gesellschaftsordnung, bei der eine so große Anzahl der Familien und Einzelpersonen durch positives Recht zur Arbeit zugunsten anderer Familien und Einzelpersonen gezwungen ist, dass das ganze Gemeinwesen von solcher Art Arbeit das charakteristische Gepräge erhält, nennen wir den Sklavenstaat.

Hilaire Belloc

Russland und Deutschland – von Dämonen übernommen

Putin will Russland zu alter Größe führen. Dabei schafft sich das Land als Kulturnation ab. In Russland gewöhnen sich die Menschen an den Krieg. Das gemeine Volk, das über keinen Reisepass verfügt, wird zum fügsamen Volk. Die Mehrheit wird den Krieg befürworten, schon allein um zu überleben.

Das russische Volk hatte nie eine Demokratie. Dem Volk kann man daher weniger den Vorwurf machen, dass sie Putins Nomenklatura und die Oligarchen nicht verjagt.

Dem deutschen Volk irgendwie schon. Das kannte – zwar mit Mängeln behaftete – demokratische Verhältnisse und Strukturen. Jetzt ist es auch nur noch ein fügsames Volk, welches die Demokratie aufgibt. Eine deutsche Kulturnation ist es schon lang nicht mehr.

Das russische und das deutsche System sind unmenschlich, nur in anderen Facetten.

Gesellschaften und ganze Kulturen, die Gott aus ihrer Mitte verbannen und an seine Stelle den Menschen als Maß von gut und böse setzen, von wahr und falsch, von gelungen und missraten, kehren sich letztlich gegen sich selbst und entlarven sich als das, was sie sind – unmenschlich.

Kardinal Joachim Meisner

Wir sind zur Freiheit befreit

Wir müssen uns nicht zu Sklaven dieser Weltmächte oder Herrscher dieser Welt machen lassen. Wir müssen unser Dasein erkennen, das darin besteht, Gott zu erkennen, ihn lieben zu lernen, und so zum ewigen Leben gelangen. Trotz aller Rückschläge, die es im Leben gibt, geht es am Ende gut aus. Und dafür ist Gott verantwortlich.

Keine Macht dieser Welt hat die Kraft, uns von den Leiden und Depressionen im philosophischen Sinn: Nihilismus, Relativismus, Zynismus zu befreien.

Der Glaube macht frei. Gott hat keine Hintergedanken, Nebeninteressen, er braucht uns nicht. Aber wir brauchen Ihn. Er gibt uns in voller Freiheit Anteil an Seinem Leben. Das entlastet uns. Wir wissen, wir sind nicht die Erlöser der Welt, sondern die Erlösten. Wir können mitarbeiten, dass die Welt besser wird. Aber ohne die Gnade vermögen wir nichts. Das macht uns lockerer, freier, humorvoller. Wer nicht lachen kann, wer keinen Humor hat, ist schon auf der Verliererstraße. Nur der Teufel macht ein böses Gesicht, eine Fratze.

Kardinal Müller, Weltwoche 23.12.2021

Den Westen verteidigen

Den Westen habe ich mit der Wende kennen und schätzen gelernt. Zunächst mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die ich mit dem beginnenden Verkauf 1989 in der „DDR“ bis 2020 las (ab dann die NZZ, siehe oben - Gleichschaltung). Seit 1992 lebe ich im alten Westen.
Die Seele des zivilisierten Westens ist das Christentum. Der englische Historiker Christopher Dawson bringt es auf den Punkt:

Die westliche Zivilisation ist die Atmosphäre, in der wir atmen, und das Leben, das wir führen. Es ist unsere eigene Lebensweise und die unserer Vorfahren, und deshalb kennen wir sie nicht nur aus Dokumenten und Denkmälern, sondern auch durch unsere persönliche Erfahrung

Christopher Dawson: Die Religion im Aufbau der abendländischen Kultur, 1953

Dieser Westen, auf dem Fundament christlicher Werte, wird seitens Russlands, Chinas und der islamischen Welt, ebenso von antiwestlichen Kräften, die derzeit in den Regierungen und Redaktionen sitzen, bekämpft. Kräfte die mit „Cancel Culture“ und „Political Correctness“ den westlichen Selbstmord betreiben. Aber auch vom gewissen traditionalistischen und konservativen Denken, das sein Heil nicht in der westlichen und christlichen Kultur, sondern in Eurasien und der orthodoxen Religion sucht. Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger sprach von

einem Selbsthaß des Westens, der seltsam ist und nur als etwas Pathologisches angesehen werden kann; der Westen versucht zwar in lobenswerter Weise, sich für äußere Werte zu öffnen, aber er liebt sich selbst nicht mehr; er sieht nur noch das Bedauerliche und Zerstörerische in seiner Geschichte, während er das Große und Reine nicht mehr wahrzunehmen vermag.

Joseph Ratzinger: Senza Radici, Mondadori, Mailand 2004, S. 70–71

Am 25. März weihte Papst Franziskus Russland und die Ukraine dem Unbefleckten Herz Mariens. Diese Weihe wird Licht ins Dunkle bringen und die Herzen der Menschen erfreuen. Der Wiederaufbau des christlichen Westens hat damit begonnen. Wir Katholiken sind das feste Fundament für den zukünftigen freien Westen.

Den Westen mit christlichen Werten werde ich verteidigen, wie mein deutsches Vaterland. Der antiwestlichen Dekandenz trete ich entgegen wie dem Islam, dem Kommunismus und der Orthodoxen Religion, die alle den Katholizismus verfolgen.

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