Kolonnenweg

Nach 36 Jah­ren wie­der ca. fünf Kilo­me­ter Kolon­nen­weg gefahren. 

Der Pos­ten, der hier in die­sem Turm im Som­mer 1988 Dienst tat, sah, wie ich als Grenz­auf­klä­rer bei der Kon­tol­le der Grenz­säu­len etwas in in eine Schutz­hüt­te des Bun­des­grenz­schut­zes warf und ver­pfiff mich. Die Fol­ge war nach Obser­va­ti­on und U‑Haft (Erfurt und Hohen­schön­hau­sen) ein Urteil von 12,5 Jah­ren Haft (Bran­den­burg) wegen lan­des­ver­rä­ti­scher Nach­rich­ten­über­mitt­lung, lan­des­ver­rä­te­ri­scher Agen­ten­tä­tig­keit und wei­te­rer diver­ser (unter­stell­ter) ande­rer Delik­te. Mein Glück, 1989 kam die Wende. 

Mit mei­nem Sohn besuch­te ich heu­te den Abschnitt an dem ich Grenz­dienst leis­te­te. Es ist zwar nicht erlaubt aber mög­lich, etwas Kolon­nen­weg zu fah­ren. Es war das ers­te Mal, daß ich die Orte mei­ner kur­zen Dienst­zeit auf­ge­sucht habe. Viel­leicht auch einer der weni­gen Gren­zer, die noch­mals auf einem Weg fuh­ren, auf dem sie ent­we­der zum nor­ma­len Dienst oder in die Abrie­ge­lung (grenz­tak­ti­sche Hand­lung um Fluch­ten aus der „DDR“ zu ver­hin­dern) fuhren.


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