Diffamierung und Verfolgung des politisch Anderen

Jens Falk

Seit 1993 katholisch. Das bedeutet, einerseits, daß der Glaube nichts mit Schwärmerei oder Wohlbefinden zu tun hat, sondern mit Vernunft, andererseits, daß ausschließlich die Heilige Messe aller Zeiten besucht wird. Sein Interesse gilt der katholischen Staats- und Soziallehre, Weltliteratur, sowie Kunst, hier besonders alte Meister und Photographie.

Die Verleumdung des Apelles
Die Verleumdung des Apelles (Sandro Botticelli)

Hans-Georg Maaßen schrieb auf X (vormals Twitter) "In den 1930er Jahren hieß es: "Kauft nicht bei Maaßen." Geschichte wiederholt sich. Die Nazis heute sind im Unterschied zu ihren Vorfahren so verblödet, dass sie noch nicht einmal merken, dass sie Nazis sind."


Darauf hin zeigte ihn der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald an. Maaßen würde damit die Verfolgung der Juden relativieren. Diese Realtivierungsform der Geschichte durch Prof. Dr. Jens-Christian Wagner ist mir aus meiner Kindheit und Jugend bekannt. In der "DDR" wurde von der Gedenkstätte Buchwald nur von den Kommunisten erzählt, die die Nazis in den KZ ermordeten, nur am Rande die Juden erwähnt, Sinti und Roma sowie die Katholiken gar nicht. 

Der Historiker Wagner müßte wissen, daß die Verfolgung und Vernichtigung der Juden, der Völkermord an Sinti und Roma, die Kommunistenverfolgung, die Verfolgung der Katholiken durch die Nazis nicht aus dem Nichts kam, sondern zuvor fand (so wie derzeit) ein Verfolgen und Diffamieren statt, auf das Hans-Georg Maaßen mit seinem Post hinweist.

Wie es mal war und wie es kommen wird und zum Teil schon ist, berichtet u.a. Golo Mann in seinen „Erinnerungen und Gedanken“. Die Verfolgung und Diffamierung in der Weimarer Republik endete am 30. Januar 1933. Aus dem Radau einer Minderheit wurde Staatsterrorismus.

Der Stiftungsdirektor Wagner mißbraucht sein Amt für sein persönliches oder politisches Anliegen. Prof. Dr. Michael Wolffsohn hat treffend formuliert: „Als Jude wehre ich mich dagegen, dass Denunzianten uns Juden für ihre tagespolitischen Zwecke missbrauchen… Und, liebe deutsche Mitbürger, hört mit den unsäglichen Judenspielen auf, wenn ihr eure persönlichen oder politischen Süppchen kocht.“

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