Industriegebiet mitten im Wald

Warnschilder in der Nähe der Industrieanlage
Warnschilder in der Nähe der Industrieanlage (Jens Falk)

Es sind gigantische Industrieanlagen, die mitten im Wald in der Nähe von Erbach-Elsbach stehen.

Gigantisch sind die Schäden, die bereits sichtbar sind, wenn man dort genau hinschaut. Gigantisch die Schäden an Mensch und Umwelt, die täglich mit dem Betrieb angerichtet werden.

Der Wissenschaftliche Dienst 8 des Deutschen Bundestages schreibt:

„Die Rotorblätter von Windkraftanlagen selbst bestehen aus einem Verbund aus Kunstharzen (Epoxid oder Polyesterharze) und Fasern (Glas- oder Carbonfasern). Beschichtungsmaterialien aus Folien und Lacken werden in verschiedenen Forschungsprojekten optimiert, um auf der einen Seite witterungsbedingte Erosionen zu minimieren, und auf der anderen gleichzeitig die aerodynamischen Eigenschaften zu optimieren.“

und weiter 

„Aufgrund der Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, Wind und Temperaturwechsel sind Rotorblätter von Windkraftanlagen anfällig für Erosion. Infolge dessen kann es zu Abnutzungen und Rissbildung kommen.“

Ein „spezifischer Aspekt“ der Erosion ist das Freisetzen von Mikro- und Makroplastik und damit die Abgabe in die Umwelt. Das heißt sie werden von Mensch und Tier eingeatmet, sinken auf den Boden und regnen ein. So gelangen sie in den Nahrungskreislauf. Im Verbreitungsgebiet bei 100 bis 300 Meter Höhe der Windkraftanlagen sind dabei nicht nur Wälder, sondern Äcker und Wohngebiete betroffen.

Beim Abrieb werden dann auch untere Schichten freigelegt und in die Umwelt abgeben, darunter das hochgiftige Bisphenol A (BPA), siehe dazu auch die Antworten der NRW-Landesregierung auf eine kleine Anfrage, Drucksache 18/2667.

Die Industrieanlagen sind auch sehr laut und verursachen Infraschall.

Die Aufnahme wurde am 31. März um 15:25 in einem Abstand von ca. 300 Meter gemacht. Der Wind war mäßig (20 bis 28 km/h).

Ferdinand Graf Spiegel hat am 25. Dezember letzten Jahres die Risiken für Waldeigentümer bei Pachtende – vor allem die Dimension der Rückbaukosten – bei Tichys Einblick dargestellt.   

Es lohnt auch ein Blick in die Bildgalerie des Betreibers, um zu sehen welche Schäden bereits beim Bau der Industrieanlagen entstanden sind.

Der Bundesrechnungshof schreibt in seinem 58seitigen Sonderbericht zur Energiewende, es „liegen der Bundesregierung zahlreiche Erkenntnisse zu negativen Umweltwirkungen" der Erneuerbaren Energien vor. Dazu zählen, „die Inanspruchnahme von knappen Flächen und Ressourcen, aber auch die Beeinträchtigung der Biodiversität, heißt es zu Beginn des Kapitels über die Umweltverträglichkeit der Stromversorgung." Und: „Im Zuge der Energiekrise wurden umweltschutzrechtliche Verfahrensstandards abgesengt. Dies erhöht das Risiko, daß einzelne Schutzgüter mehr als nötig beeinträchtigt werden."

Fazit: Die Gesundheit, die Sicherheit der Bürger, der Umweltschutz und das Eigentum der Waldbesitzer sowie der Bauern wird den finanziellen Interessen von einigen wenigen Profiteuren geopfert.

Siehe auch:

 

[Aktualisierung 22.April 2024: Einfügen des Absatzes Studie des Bundesrechnungshof und weitere Verweise bei Siehe auch.]

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