ESOC-Bodenstation Rehbach (ESA Groundstation Odenwald)

ESOC-Bodenstation Rehbach
Blick vom Feld auf die ehemalige ESOC-Bodenstation (Jens Falk)

Schnelle Fakten

Metrosat‑1

1972 ratifizierten acht Mitgliedsstaaten der ESA die zur Entwicklung von Meteosat‑1 (Meteorological satellite) notwendigen Vereinbarungen, gefolgt von einem 1975 unterzeichneten Protokoll, das die ESA beauftragte, diesen Satelliten im Auftrag der europäischen Wetterdienste zu betreiben.

Meteosat‑1 wurde im November 1977 gestartet. Von seiner Position auf dem Nullmeridian aus überstrich sein Blickfeld den größten Teil Europas, ganz Afrika, den Nahen Osten und die östliche Hälfte Südamerikas – zusammen über 100 Staaten. Auf Meteosat‑1 folgte 1981 Meteosat‑2 als Ersatz.

Das Bodensegment für Meteosat bestand aus zwei Teilen: den Bodeneinrichtungen zur Sicherstellung der Mission und den über 2000 Nutzerstationen.

Die Bodeneinrichtungen waren in fünf Elementen geteilt, die ersten drei davon befanden sich im ESOC in Darmstadt, das vierte in Rehbach (Michelstadt), und das fünfte in Wallops in den Vereinigten Staaten.

ESOC-Bodenstadion Rehbach

Das Meteosat Betriebszentrum im ESOC überwachte die Leistung und den Betrieb der Satelliten und stellt die korrekte Durchführung ihrer Missionen sicher. Die Verarbeitung und Korrektur der Bilder sowie die Sammlung und Verteilung der Daten wurde dabei von einem Bodensystemrechner sichergestellt. Das meteorologische Zentrum extrahierte spezifische Wetterinformation aus den verarbeiteten Bildern, z.B. Windfelder, die Temperatur der Meeresoberfläche und die Analysen der Wolkenfelder.

Parabolantennen

Die Antennen der Bodenstation dienten zum Empfang der Daten, der Fernsteuerung und der Bahnverfolgung. Sie hatten einen Durchmesser von 15 und 13,5 Metern. Sie empfingen von Meteosat Rohdaten, Systeminformationen und die vom Satelliten weitergeleiteten Umweltdaten der Meßstationen. Die Antennen wurde auch zur Übermittlung von Steuerkommandos und Wetterdaten und ‑bildern genutzt. Anschließend sendete das Funkmodul von Meteosat diese Wetterdaten an die Nutzstationen.

NTS GmbH

Hinter dem Rolltor (Einbau mutmaßlich ab 2002) befindet sich ein Zugang zu einem abgeschirmten Raum, der so hoch ist wie das Rolltor und fast so tief wie das Gebäude. Mutmaßlich hat sich die Firma Nachrichtentechnische Systementwicklungsgesellschaft (NTS) sich mit Satellitenbau beschäftigt und in diesem Raum Tests von elektronischen Bauteilen- und Gruppen durchgeführt.

Rolltor neben Haupteingang

Anton Piller NKT 320–4

Im Generatorenhaus sind die Überreste eines Generators Anton Piller NKT 320–4 zufinden. Diese Maschine wurde vor allem im asiatischen Raum für Schiffe (auch Kriegsmarine) und an die Öl- und Gasinstustie verkauft. In Osterode (Harz) wurden sie hergestellt.

Technische Daten

  • 2,6 Meter lang
  • 1,3 Meter breit
  • 1,4 Meter hoch
  • 320 Kw
  • 486 Ampere

Weitere Informationen und Bilder

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