Pegel Greven

Pegel Greven
Pegel Greven (Jens Falk)

Seit 1. November 1958  – in unmittelbarer Nähe der Emsbrücke Nordwalder Straße – befindet sich der Grevener Pegel. Auffällig ist vor allem die Pegellatte. Seit 1875 gibt es in Greven Pegelbeobachtungen. Leute, die in der Nähe wohnten, lasen täglich den Pegelstand ab und gaben die Daten weiter.

Heute steckt in dem Häuschen viel Elektronik zur Erfassung und Übertragung von Gewässerdaten. In Abständen von 30 bis 40 Kilometern stehen die meist unscheinbaren Pegelhäuschen an jedem Fluß, Kanal und anderen Gewässern.

Die Meßlatten haben scheinbar ausgedient und sind, so glauben viele, längst durch Sensoren ersetzt. Dem ist nicht so. Mindestens wöchentlich wird der Pegelstand an der Meßlatte abgelesen und mit den Meßeinrichtungen verglichen. Bei Abweichungen werden die Meßinstrumente neu justiert.

Die von den Sensoren erfaßten Daten werden von der Wasserwirtschaft zentral gespeichert und ins Netzt gestellt. Im Normalfall interessieren sich nur sehr wenige für die Daten, bei Hochwasser greifen dann aber zahlreiche Interessenten auf die Onlinedaten zu.

Auf der Webseite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) findet man eine Übersicht der Pegel von Nordrhein-Westfalen. Die Seite des Pegels Greven veröffentlicht, wie alle Pegelseiten, im Viertelstundentakt die aktuellen Daten. Eine Grafik zeigt den Verlauf des Wasserstandes für die letzten 24 Stunden, sieben oder 30 Tage, sowie eine Jahreslinie.

Aus dem Pegelhäuschen führt lediglich ein dünner Plastikschlauch in die Ems, um den Pegelstand zu erfassen. Während der Messung wird Luft in den Schlauch gedrückt. Dabei steigt der Druck so lange an, bis unten im Wasser die Luft in Form von Blasen aus dem Schlauch gedrückt wird. Der dafür nötige Druck ist abhängig davon, wie hoch das Wasser über dem Schlauchende steht. Mit einem Drucksensor erfaßt die Meßeinrichtung den Wert und errechnet daraus den aktuellen Pegel.

Aus Sicherheitsgründen werden die Daten über unterschiedliche Wegen übertragen: per Telefonleitung und Mobilfunk. Der Server ruft im Viertelstundentakt in dem Pegelhäuschen Greven an und fragt die Daten ab. In Nordrhein-Westfalen erfolgt derzeit die Umstellung auf DSL und LTE und steht kurz vor dem Abschluß. Da bei Hochwasser oft auch der Strom ausfällt, sind in dem Häuschen auch Batterien verbaut, so daß bei Stromausfall die Erfassung weiterhin funktioniert.

Der Pegel in Greven ist ein besonderer. Anhand der hier ermittelten Daten wurde die Deichhöhe errechnet und im Hochwasserfall wird bei der Bezirksregierung in Münster Katastrophenalarm ausgelöst.

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